Vollmond in den Zwillingen am 04.06.2023

von Silke Paul (Kommentare: 0)

Schauen wir auf den Anfang dieses Zyklus, den letzten Neumond  im Zeichen Stier, so erkennen wir, dass der Mond bis zum jetzigen Zeitpunkt über die Venus und Mars im Krebs,  Lilith im Löwen und dem Südknoten im Skorpion gelaufen ist.

Der Mond läuft von Neu- bis Vollmond  bzw. von Voll- bis Neumond durch sechs Tierkreiszeichen und befindet sich zum Neu- bzw. Vollmond im siebten Zeichen. Er sammelt in der zunehmenden Phase die Energien der Zeichen oder Planetenkräfte auf und gibt diese in der abnehmenden Phase wieder ab, indem er diese verteilt.

Die Phase des Vollmondes kennzeichnet einen Reife- und Umkehrpunkt von Aufnehmen und Abgeben. Vergleichbar mit dem  Wechsel zwischen der Ein- und Ausatmung.

Der letzte Neumondpunkt und Beginn des gesamten aktuellen Mondzyklus am 19.5.23 auf 28° Stier, drückte das Bedürfnis nach zeitlosen, beständigen Werten, welche trotz der aktuellen Turbulenzen überleben sollen aus.

Die Menschen suchen mehr denn je nach etwas, woran sie sich festhalten können. Viele wünschen sich ein stabiles finanzielles Wertesystem; so manch einer hat vielleicht die Mayawelt ein Stück weit gelüftet und bemüht sich nun mehr um spirituelles Wachstum.  Er sucht seine Sicherheit daher mehr in geistigen Konzepten.

Die Lernaufgabe, freigesetzt durch den Neumondpunkt hat sicherlich mit der Offenheit zu tun, die wir anderen Menschen gegenüber entwickeln dürfen, ohne unsere persönlichen Erfahrungen, Weisheiten und Überzeugungen in Vergleich zu setzen im Sinne einer Bewertung von besser oder schlechter. Es geht wohl mehr um die Freude am Austausch und der Bereitschaft sich durch eine zuvor fremde Sichtweise inspirieren zu lassen.

Die Sonne, welche aktuell zu diesem Vollmond im Zeichen der Zwillinge steht, hilft uns, die Ebenen von Gefühlen / Emotionen / Mentaleenergien gut unterscheiden zu können. Die Schattenseite des Zwillings birgt allerdings die Gefahr des Dualismus, des Entweder-oder-Prinzipes und wir könnten nur allzu leicht glauben zu dem Argument oder der Ansicht schlechthin gefunden zu haben. So geht es oftmals in Richtung Recht-haben statt Lieb-haben bzw. in den Zwillingen je nach Argumentationsfähigkeit;  welche Ansicht vertrete ich heute ?,. ohne dass eine wahre Erkenntnis die Basis bildet.

In dem Wissen, dass es eine immer noch tiefere Wahrheit gibt, sollten wir uns an die Weisheit unserer eigenen Erfahrungen, unserer Selbstachtung und dem echten Wunsch nach einem friedlichen Dasein in der Welt erinnern.

Alle sind wir schon verschiedene Wege im Leben gegangen und haben auf diesen viel erfahren und unser Wissen erweitert. Daraus sind Biographien entstanden. Je nach Lebensalter Kleinere oder Größere.

Mit diesem Bewusstsein den Mitmenschen anzuerkennen und ihm gegenüber offen und interessiert zu sein, hilft Toleranz zu entwickeln und vielleicht sogar Inspiration zu erfahren.

Der Mond steht bei diesem Vollmond im Zeichen des Schützen. Der Schütze entspricht auf spiritueller Ebene dem Prinzip des Strebens nach Weisheit. Jupiter als klassischer Herrscher dieses Zeichens steht somit archetypisch für den Guru, den Meister, Lehrer oder auch die höheren Lehren oder die Religio. Über Jupiter verbinden wir uns mit dem Göttlichen; mit unserem Ursprung.

Im Schützen fokussieren wir uns auf meist weit entfernte Ziele, die uns motivieren in eine bestimmte Richtung zu gehen. Vielleicht entdecken wir nach vielen Jahren, dass wir unser eigentliches Ziel aus den Augen verloren haben oder wir merken, dass gewisse Ziele für uns unerreichbar sind. Aber immer geht es in diesem Zeichen  aufgrund eines Ideals oder Vorbildes mit persönlicher Anstrengung um eine Erweiterung (das Erklimmen einer Bewusstseinsstufe, ein sportlicher Erfolg, ein Gruppenerfolg, eine Gehaltserhöhung, einen Schulabschluss, usw.)   

Jetzt, zur Zeit dieses Vollmondes auf der Achse Schütze-Zwillinge (Lehrer-Schüler-Prinzip, Weg und Ziel, Wissen - Weisheit) und dem gleichzeitigen Eingebundensein der Mondknotenachse auf dem fixen Kreuz , wo Jupiter in Konjunktion mit dem Nordknoten im Stier , dem Zeichen des geistigen Füllhorns steht, deutet es eben auch den Abschluss eines Zyklus an und ein Innehalten mit Rückschau. Vielleicht sind nicht alle Ziele erreicht worden; aber so what....

Es erinnert mich ein wenig an den Koan (Lehrspruch) über die Tasse Tee:

Der Professor kam zu dem Haus des Zen-Meisters und stellte sich ihm vor. Dabei nannte er prahlend all die Titel und akademischen Grade, die er während der langen Jahre seines Studiums erreicht hatte. Dann sagte der Professor ihm den Grund seines Besuches, nämlich dass er alle Geheimnisse der Zen-Weisheit erlernen wollte. 

Statt ihm Erklärungen zu geben, lud der Meister ihn dazu ein, sich zu setzen und servierte ihm eine Tasse Tee. Als die Tasse voll war, goss der weise alte Mann, der scheinbar zerstreut war, weiterhin Tee in die Tasse, sodass die Flüssigkeit überlief und sich über den Tisch ergoss. 

Der Professor konnte nicht anders und rief warnend: “Die Tasse ist voll, es geht kein Tee mehr hinein!” Der Meister stellte die Teekanne beiseite und sagte: “Du bist wie diese Tasse, du bist randvoll mit Meinungen und Vorurteilen angekommen. Wenn du deine Tasse nicht leerst, dann wirst du nicht in der Lage sein, etwas zu lernen.”

 Neptun als esoterischer und hierarchischer Herrscher über das Zeichen Krebs und somit im Hintergrund auf den Mond wirkend steht im 3. Dekanat seines Zeichens (exo.) auf 27 ° in den Fischen. Das sabische Symbol dieses Grades heißt:  „Ein fruchtbarer Garten enthüllt im Licht des Vollmondes eine Vielzahl vollreifer Gemüse.“

Interessant, dass in diesem Symbol ein zweifacher Erntebegriff enthalten ist. Sowohl der Vollmond, als auch das voll reife Gemüse weisen auf den Aspekt einer Vollendung hin. Auf den Abschluss einer Reifezeit. Sowohl der volle Mond beendet einen Mondumlauf, als auch das im og.Symbol gehegte, gewässerte und sonnenbeschienene ist nun zu ernten. 

Kein weiteres Streben, Wachsen oder Düngen ist erforderlich.

Überträgt man die Symbolik nicht nur auf die kulinarische Verwendbarkeit der Gemüse, so geht es doch mehr um einen seelischen Wachstumsprozess, welcher nun zur Reife gelangt ist.

So ist dies natürlich die Wertschätzung unseres eigenen Weges in der Vergangenheit; nicht nur der letzten 2 Wochen seit Beginn dieser Mondphase, welche nur eine letzte Prüfungphase darstellte.

Den Menschen von Herzen danken, die mich gelehrt haben. Seien es Großeltern, Eltern, Geschwister, Kinder, Schullehrer, Ausbilder, spirituelle Lehrer und Mentoren, sowie Freunde oder Bekannte.

Wer hat mir wertvolles Wissen oder Lebensweisheit vermittelt? Wer stand mir bei Krisen und Übergängen im Leben bei? Sich auch an diese Menschen zu erinnern und dankbar für diese Lehren zu sein.  

...und der fruchtbare Garten bleibt. Vielleicht müssen wir jetzt mehr Verantwortung für ihn (unseren eigenen Seelengarten) übernehmen, weil wir diese Aufgabe übertragen bekommen haben. Vielleicht, weil wir andere bereits seelisch nähren konnten und nun wissen, wie der Kreislauf von Aussäen, Großziehen, Schützen, Loslassen, sowie das Geben und Nehmen unter Wahrung der Naturgesetze gelingt.

Das Zeichen Stier in dem Jupiter gerade verweilt, ist ein praktisch-irdisches Zeichen. Der Wunsch vieler Lehrer ist es, dass sein übermitteltes Wissen auf fruchtbaren Boden fällt.

Vielleicht ist es Zeit zu sagen: Ich habe bekommen, nun muss ich etwas daraus machen. Das Sinnvolle erhalten und weitertragen für die Zukunft.

Unseren eigenen Weg sollten wir betrachten, Rückschau halten und  unsere gemachten Erfahrungen und daraus entstandenen Werte , nämlich oftmals wahre erprobte Weisheit schätzen; natürlich ohne mit Titeln zu prahlen, wie der Professor in der o.a. Geschichte.

Vielleicht mehr für sich als Aspekt eigener innerer Arbeit.

Aber auch, um dann die erfahrenen Lehren anzuwenden, auf seine eigene Art in das Leben zu integrieren und an die Mitmenschen weiter zu geben.

Wir leben in einer Zeit, in der wir Zugang zu derart vielen Informationen haben, dass es einem schwindelig wird.  In der die geistige Befreiung  , die komplette Karmabereinigung bei gleichzeitigem Aufstieg in welche Dimension auch immer in Reichweite scheint. Mal ganz abgesehen vom schnellen Erreichen von Reichtum oder Lehrabschlüssen mit Zertifikat an einem Wochenende im Schnellkurs gegen Aufpreis.

 Was soll man von all dem halten? Welchen Weg geht man jetzt? Soll man nun alles verwerfen, was man zuvor erlernt oder geglaubt hat? Was weiß ich wirklich von mir und der Welt? Was ist Glaube und woher kommt er? Kann ich das vertreten, was ich lehre?  Wie setze ich das im praktischen Leben um, was ich gelernt habe?

Ich persönlich kann dazu sagen, dass ich zutiefst davon überzeugt bin, dass die geistig-seelische Heimat der Menschheit in den kosmischen Sternenwelten liegt.

 

 

 

 

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