Wintersonnenwende am 21.12.2021, 16:59 Uhr

von Silke Paul (Kommentare: 0)

Die Sonne tritt am 21.12.21, um 16.59 Uhr in das Zeichen Steinbock ein und eröffnet hiermit das nächste Jahresquartal bis zur Frühlingstag-und Nachtgleiche am 20.03.2022.

Allgemeines zur Wintersonnenwende

Der Zeitpunkt der Wintersonnenwende stellt den Höhepunkt und Abschluss der vier aqinoktikalen Jahrespunkte (Frühlingstag- und Nachtgleiche, Sommersonnenwende, Herbsttag- und Nachtgleiche und Wintersonnenwende) dar.

Die 4 großen Jahreswendepunkte tragen eine kardinale (anstoßende) Energie mit sich. Das kardinale Kreuz besteht aus den Zeichen Widder, Waage, Krebs und Steinbock . Diese Wendepunkte läuten ganze Phasen des Jahres bzw. des Jahresüberganges ein und legen somit eine Hauptenergie für das kommende Jahresviertel fest.

In allen alten Kulturen wurde über den Zeitpunkt der Wintersonnenwende von der "Wiedergeburt des Lichtes“ gesprochen. Der jährliche Beginn der Rauhnächte am 20./21.Dezember (keltisch: Thomasnacht) bis 06. Januar steht ebenfalls unter dem Zeichen dieses Ereignisses.

Die Sonne beginnt ab diesem Tag wieder aufzusteigen. Der tiefste Punkt der Dunkelheit ist überstanden; die Sonnentagesstunden dehnen sich wieder aus.

Um weiter in die Symbolik der Wintersonnenwende einzudringen, ist es sinnvoll das Zeichen des Steinbockes zu verstehen.

Zum Zeichen Steinbock

Das Zeichen Steinbock wird mit dem mütterlichen Urgrund asoziiert. Es stellt die dichte Materie dar. Saturn als Herrscherplanet des Zeichens Steinbock ist der Hüter der Erde, der Natur mit ihren Jahreszeiten. Insbesondere untersteht ihm das Reich der Mineralien, dem dichtesten Ausdruck dieser Erdenergie.

Saturn umfasst mit seinen Ringen das systematische Wachstum unter den irdischen Bedingungen von Raum und Zeit. Er gibt uns Grenzen auf körperlicher Ebene (bspw. Knochengerüst; aber auch das Lebensalter), seelischer Ebene (unserer Erfahrungen) und der geistigen Ebene (Bewusstsein). Saturn hat hierbei eine Schutz-und Grenzfunktion.

Viele unserer bestehenden gesellschaftlichen Regeln hat der Mensch diesem saturnischen Prinzip entlehnt; aber auch die gegebenen physikalischen Bedingungen z.B. die Schwerkraft sind saturnisch.

Der Mensch ist gebunden an diese Gesetze von Zeit und Raum. Sein Leben in der Form eines festen Körpers ist begrenzt, sowie alle Materie Wandlungen unterworfen ist.

Diese Wandlungsenergie ist das Leben selbst, was aus sich heraus erschafft!

Auch wir können nicht dieselben bleiben, die wir mal waren. Das spüren wir, wenn wir nach einem langen Entwicklungsprozess zurückschauen und bemerken: "Ich war mal anders. Ich habe so oder so gedacht, gefühlt und gehandelt, aber das gilt jetzt nicht mehr für mich.“

In sämtlichen spirituellen Traditionen wird das Hauptaugenmerk auf die Bewusstseinserweiterung gerichtet. Das heißt, sich zu transformieren (umzuformen). Dies geschieht in diesem Kontext nahezu ausschließlich durch geistige Schulung; Meditation, Kontemplation, das Reflektieren der eigenen oder fremden Handlungen.

Geist (Bewusstheit oder Verstand) ist aus irdisch-metaphorischer Sicht Licht, also Sonnenlicht. Die Sonne spendet Wärme, öffnet, lässt wachsen und ausdehnen. Die Pflanze wächst auch zum Licht hin. Um diese Durchlichtung der Dunkelheit, sowie die Integration dieses Lichtes im Geiste, geht es verstärkt im Zeichen des Steinbock.

Einem Hoffnungsschimmer gleich,  ist der jährliche Wendepunkt der Sonne im Winter für alle Naturreiche. Der Mensch will (sich) erkennen (er pflückt immer die Frucht vom Baum der Erkenntnis). Er kann sich nur durch Bewusstheit (inneres, wie äußeres Licht) erkennen und wachsen.

Die Herausforderung im Steinbock ist es, Meister seines eigenen Lebens zu werden. Verantwortung für sich übernehmen zu können, die kosmischen Gesetze zu akzeptieren und sich seiner selbst und seiner Aufgabe in der Welt bewußt zu sein.

Die Welt mit allem "was ist“ bedingungslos zu lieben und zu erkennen, "Das bin ich“ im Englischen "That I´am“, das sogenannte Christusbewußtsein zu entwickeln.

Jesus ging diesen Weg der bedingungslosen Liebe und wurde schließlich erlöst.

Die Deutung der aktuellen Wintersonnenwende

Das Horoskop der aktuellen Wintersonnenwende am 21.12.21 hat einen Krebsaszendenten mit dem Mond im ersten Haus im Zeichen Krebs.

Krebs ist das oppositionale Zeichen zum Steinbock, in dem ab diesem Tag die Sonne für 31 Tage steht. Die Betonung der diesjährigen Wende findet somit im Wesentlichen auf der Entwicklungsachse Krebs - Steinbock statt.

Der Krebsaszendent setzt den Impuls im Bereich des Gefühlserlebens und der Emotionen, welche mit der Aszendentenenergie nach außen in die Sichtbarkeit drängen. Zusätzlich verstärkt der Krebsmond im 1. Haus die Gefühlsebene, also das astrale Feld und wirkt mit der Sonne im Steinbock, wie ein noch andauernder Vollmond, welcher zwei Tage zuvor, am 19.12. stattfand.

Das Kollektiv wird zur Wintersonnenwende geradezu gedrängt, seinen Gefühlen und Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen. Das mag beim Einzelnen davon geprägt sein, der eigenen Gefühlswelt ohnmächtig gegenüber zu stehen (man beachte, dass Pluto in Opposition steht) und die Verantwortung für die eigenen inneren Turbulenzen abgeben zu wollen. Manch´ einer tritt mit einer schon lange gehegten Idee eines kreativen Impulses nach außen oder zeigt sein Talent, welches im Krebs auch an Theatralik grenzen kann...

Krebs ist das Zeichen der innewohnenden besonderen Gabe.

Eine Art von Nostalgie könnte nun verstärkt im Kollektiv auftauchen, so dass uns Erinnerungen an die Vergangenheit (bspw. Erfahrungen aus der Kindheit) zumindest gefühlt oder auch gedanklich in alte Zeiten führen können.

Dies kann sehr bereichernd sein, da uns z.B. die Erinnerungen an gelebte Werte, in Form von Traditionen, Zeremonien oder eben individueller Familiengeschichten, besonderer Talente von Familienangehörigen eine Zugehörigkeit und ein Heimatgefühl vermitteln. Wir spüren plötzlich, wieviel Wärme, Verständnis und Liebe im Familienleben vorhanden oder gewesen ist und die Sehnsucht nach dieser Geborgenheit könnte in den nächsten Monaten ein großes Thema sein; gerade im Hinblick auf die kollektive Suche nach den wahren Werten in der Gesellschaft, welche sich nach den Umbrüchen erst wieder aufbauen werden.

Diese sensible Krebsenergie steht nun dem eher kühlen und strengen Spannungszeichen des Steinbock gegenüber, in der sich nicht nur die Sonne, sondern auch Merkur und Pluto in Konjunktion mit Venus befinden.

Hier ist die Sprache eine etwas andere. Pluto, als "Zerstörer" des Alten und Überholten in Verbindung mit Venus (Venus ist rückläufig und hat zu Pluto einen Orbis von weniger als 1°) weisen deutlich, aber liebevoll auf unsere Verpflichtung hin, in unser seelisches Wachstum und Stabilität zu kommen. Beide drängen uns die Frage auf: Was ist Deine Basis? Diese Frage betrifft auch die Gesellschaft als Ganzes.

Es gilt jetzt nicht, sich krampfhaft an Vergangenes zu klammern, sondern zu Erkennen, wo gewisse Zeiten vorbei sind, manche Bedürfnisse nicht mehr vom Partner, einem anderen Menschen oder gar vom Staat befriedigt werden können, sondern wo ich in meine eigene Bedürfniserfüllung gelangen sollte, um emotional erwachsen zu werden.

Hierzu gehören insbesondere Abwägungs- und Entscheidungsprozesse durch Bewusstmachung. Fragen könnten hier sein:

Wo trage ich noch Vorstellungen in mir, welche nicht mehr den Tatsachen (gegebenen Umständen) entsprechen?

Wieso glaube ich, dass andere Menschen die Antworten für meine eigene Lebensgestaltung und Führung haben ?

..aber auch umgekehrt:

Wo dränge ich mich anderen, aus einem Bedürnfis alles und jeden kontrollieren zu wollen, mit meinen Ansichten auf?

Um diesen Wachstumsprozess einzuleiten, bedarf es jedoch unserer Erinnerungen des Erlebten.  Sie wirken für uns beim "Losgehen“ in das Neue als Stütze im Hintergrund. Es geht auch gar nicht darum, die Vergangenheit von sich abzutrennen, oder zu verleugnen. Sondern viel mehr die gemachten Erfahrungen (die Guten und die Schlechten) anzunehmen und dankbar dafür zu sein. Daraus Glaube und Hoffnung zu schöpfen und mutig in die Zukunft zu gehen.

Pluto Konjunktion Venus wirkt  ebenso in das Themenfeld der Partnerschaft bzw. der Liebesverbindungen hinein. Mit Partnerschaft meine ich hier sowohl den eigenen inneren Partner (Anima, Animus), als auch das Spiegelbild der „besseren Hälfte“ im Außen.

Beide Planeten, Pluto und Venus haben eine magnetische Wirkung. Die rückläufige Venus weist auf die eigene Herzensliebe, die Selbstliebe hin. Pluto intensiviert diese Energie und schafft somit die besten Voraussetzungen, sich mit seinem eigenen Herzen und der eigenen göttlichen Kraftquelle im Inneren zu verbinden bzw. diese starke Anziehungskraft über die Partnerschaft zum Ausdruck zu bringen, um sich tiefer miteinander zu verbinden und diese Herzensliebe oder auch die göttlich geistige Liebe, fließen zu lassen.

Die aktuellen Energien der diesjährigen Wintersonnenwende weisen, wie bereits im letzten Jahr durch die herrschenden äußeren Umstände vermehrt auf den Vorgang der inneren Einkehr hin. Grundsätzlich dient ja diese Weihnachtszeit ohnehin einer liebevollen kontemplativen Haltung.

Vielleicht ist uns auch das Positive an dieser  "Einschränkungs-, Angst- und Zwangssituation“ noch nicht so klar; aber mir ist es gerade jetzt viel lieber, Zeit alleine oder im engsten Kreis zu verbringen, anstatt, wie allzuoft die Jahre zuvor, sich einem gesellschaftlichen Shopping-must-have-Druck anzupassen.

In diesem Sinne, eine wunderschöne Weihnacht´ mit sich öffnenden Toren der Bewusstheit während der kommenden Rauhnächte.

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